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Alpenbrevet 2018

Extreme Kälte, Regen und Graupelschauer machte den drei Empfinger Radfahrern der Sportgemeinschaft beim schweizerischen Alpenbrevet schwer zu schaffen. Auf Grund der miserablen Wetteraussichten traten schon mal ein Drittel der 3000 gemeldeten Teilnehmer am Morgen erst gar nicht zum Start an. Doch ein Startverzicht kam für die drei Empfinger nicht in Frage. Allerdings war auch klar, dass das vorgegebene Ziel, alle fünf Alpenpässe mit 7000 Höhenmetern zu fahren, sehr schwer werden wird.

„Ihr habt den schlechtesten Tag seit Ostern erwischt“, so war die einhellige Meinung der Einheimischem vom Startort Andermatt am Fuße des Gotthardpasses. Doch trotz der widrigen Wetterverhältnisse schafften Wolfgang Kolb und Gabriel Müller vier Alpenpässe. Für  Kurt Fischer war bei drei Schluss.

Um 6.45 Uhr bei 5 Grad plus und Nieselregen knallte der Startschuss. Schnell zeigt der Tacho über 50, gut 10 Kilometer rauschen die Radler die Schöllenenschlucht hinab. In Wassen geht`s ab zum Sustenpass. 19 Kilometer und 1200 Höhenmeter warten. Aber nicht die Höhenmeter sondern das das immer kältere Wetter macht allen zu schaffen. Auf der Passhöhe auf 2224 Seehöhe Temperaturen um den Gefrierpunkt, dichter Nebel und ein stürmischer Wind. Alles Verfügbare anziehen und möglichst schnell in Richtung Tal abfahren war die beste Lösung. Auf dem steilen Weg zum anschließenden Grimselpass  bei Tempo 10 gibt eigentlich Zeit das Bergpanorama zu genießen. Doch einsetzender Regen und dichter Nebel verhinderte jeden Genuss. Für die Drei heißt es wieder möglichst schnell von der Passhöhe Richtung Rhonetal abzufahren. Hier konnten die Teilnehmer wählen ob sie die Abkürzung über den Furkapass direkt zum Ziel nehmen. Und die nutzte Kurt Fischer. Nach 120 Kilometer und 3675 Höhenmeter war er im Ziel. Verständlich, nimmt er doch schon am kommenden Wochenende beim Ötztalradmarathon teil.

Für Kolb und Müller wartete noch der Nufenenpass, mit seinen 2478 Meter Höhe das Dach der Tour. Das Wetter wurde nicht besser und der durchgehende 12% Anstieg zur Passhöhe eine Herausforderung. Am Straßenrand verdutzte Rindviecher, die wahrscheinlich die vorbeifahrenden Radler für selbige halten. Durchgefroren folgte die lange Abfahrt nach Airolo im Tessin. Auch hier konnten die Teilnehmer entscheiden ob sie tatsächlich die anschließenden Pässe Lukmanier und Oberalb noch fahren oder den kürzeren Weg über den Gotthardpass nehmen. Da für den Nachmittag Dauerregen für die ganze Schweiz vorausgesagt war entschieden sich die Beide für den kürzeren Weg über den Gotthardpass. Nur noch 25 Kilometer. Aber: 1000 Höhenmeter auf 12 Kilometer. Auf der „Tremola“, der legendäre Kopfsteinpflaster-Aufstieg auf der alten Gotthardpassstraße. Dazu noch stürmischer Gegenwind. Immer öfter halten Radler an, gönnen den müden Beinen eine Pause. Andere schieben. Fragen sich: „Was mach ich hier eigentlich?“. Irgendwie kommen dann doch oben alle an. Auch hier das gleiche Bild. Graupelschauer, dichter Nebel, gefühlte 5 Grad minus. Eine letzte Abfahrt in Richtung Ziel folgte.

Nach 160 Kilometer und fast 5100 Höhenmeter sind die Beiden im Ziel. Durchgefroren, aber glücklich.

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